(Entnommen aus Dieter Vörös: Die Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Oppenberg
1170 beginnt Markgräfin Kunigunde mit dem Bau einer romanischen Kapelle als Filialkirche von Irdnung. Der Salzburger Erzbischof
Adalbert III. von Böhmen tritt als geistlicher Stifter auf.
1190: Fertigstellung der romanischen Kirche und Ausstattung mit Wandmalereien: Diese zeigen mit Kaiser Friedrich Barbarossa und dem siebzehnjährigen Markgrafen Otakar die Erhebung der Steiermark zum Herzogtum, Adalbert und Kunigunde als Kirchenstifter, den Erzengel Michael als Kirchenpatron, den Zug der Könige, die Heiligen Oswald, Christophorus u. a. Im Dachreiter wird die noch heute erhaltene Bronzeglocke aufgezogen und die romanische Kapelle wird dem Heiligen Michael geweiht.
Ende des 14. Jhdts. wird Oppenberg ein eigenständiges Vikariat und die Kirche als einzige der sieben otakarischen Kirchen im Ennstal der Heiligen Jungfrau Maria konsekriert.
1449 bis 1469 erfolgt die Einwölbung des Kirchenschiffs
1470 bis 1500 Bau der Vorhalle und des Westturms
1502 beauftragt Kaiser Maximilian Erasmus Grasser mit einem Erweiterungsbau, dem erhöhten Chor. Für den neuen Chor soll Grasser einen Altar mit dem Zug der Könige schnitzen, um der Oppenberger Bevölkerung dieses durch die Einwölbung verloren gegangene freskale Motiv zu ersetzen. Maximilian lässt 200 Klafter hinter der Kirche ein Haus errichten, in dem auch Grasser logiert.
1504 gießt Nikolaus Grünwald in Judenburg eine Glocke für Oppenberg.
1515 soll die Eingliederung der Kirche ins Stift Rottenmann den Abschluss des Chorbaues sicherstellen.
1529 übernimmt Hans Hoffman die Pfarre und stellt als Vogt, Patron und Stifter den Bau fertig.
1529 bis 1599 ist die Oppenberger Kirche evangelisch, wird von evangelischen Pfarrern betreut.
1536: Am 10. Mai lässt Hans Hoffman den neuen Chor und das gotische Kirchenensemble vom Lavanter Bischof Philipp Renner konsekrieren. Auch der Grasseraltar mit dem Zug der Könige und der Anbetung des Kindes wird hier erstmals geweiht.
1599: Ende November durchkämmen 200 Soldaten das Tal und die Gegenreformations-Commission verjagt den evangelischen Pfarrer, verbrennt alle Bücher und Schriften und übergibt die Pfarre wieder den Augustiner Chorherrn in Rottenmann.
1600: Am 1. Juni erfolgen die Rekonziliation der Kirche und die Erneuerung des Tabernakels.
1626: Die Eheleute Stainperger aus Rottenmann schenken der Kirche zwei Kerzenleuchter aus Zinn.
1637: Ankauf des ersten Marienbildes
1640: Errichtung des ersten Frauenaltares, Hinweis auf das Patrozinium Maria Geburt
1676: Erweiterungsbau südliche Seitenkapelle
1677: Errichtung des neuen Hochaltars und Transfer des Grasserschreines in den neuen Südaltar
1684: Fertigstellung der Nordkapelle und Transfer des Frauenaltars ohne Aufsatz
1698: Ein Altaraufsatz in Trompe-l‘oeil-Technik wird in den Gewölbeschild der Nordkapelle gemalt.
1705 bis 1785: Schrittweise Loslösung vom Stift Rottenmann, die Pfarre wird wieder eigenständig.
1787: Überarbeitung des Hochaltars durch Johann Fortschegger, Aufnahme eines neuen Gnadenbildes
1868: Entstehung des Elisabeth-Wöhrer-Gedächtnisbildes, Maler Paul Madl
1869: Renovierung des Hochaltars durch den Maler und Vergolder Paul Madl aus Öblarn
1885: Erneuerung und Umwandlung des Frauenaltars zum Bauernaltar durch Paul oder Johann Madl Das neue Altarbild zeigt eine Ansicht von Oppenberg und die Stifterfamilie vlg. Tröschmitzer. Zwei ältere Wächterfiguren von Balthasar Prandstätter ergänzen den nördlichen Seitenaltar.
1966 bis 1967 wird der Dreikönigsschrein für die Ausstellung Gotik in Österreich restauriert und neu gefasst.
1978 glänzt der Grasserschrein bei der steirischen Landesausstellung im Stift St. Lambrecht.
1982 ist der Schrein bei der Ausstellung Alte Kunst im Bezirk Liezen auf Schloss Trautenfels zu sehen.
1983 bis 1984 erfolgt eine umfassende Innen- und Außensanierung. Trockenlegung und Restaurierung aller Altäre und der barocken Inneneinrichtung, Freilegung romanischer Wandmalereien
1992 erfolgt eine erste Elektrifizierung der Turmuhr und des Glockengeläutes.
2010 wird die Orgel vom international tätigen Grazer Orgelbauer Christian Hartinger generalsaniert.
2017 Entdeckung der Gründungsgeschichte und des ursprünglichen Patroziniums der romanischen Kapelle durch eine Farbtemperaturanalyse der mittelalterlichen Wandmalereien