Kaiser Karl der Große brachte um 800 deutsche Missionare und deutsche Bauern in unser Gebiet.
Älteste Urkunde:
Am 23. Mai 927 wurde in Maria Saal (nördlich von Klagenfurt) zwischen dem Chorbischof Chotabert und dem Salzburger Erzbischof Odalbert ein Gütertausch für verschiedene Besitzungen in Steiermark und Kärnten beschlossen. Chotabert erhielt u. a. den Besitz "ad Rotenmannun". Dieser Besitz reichte mit den heutigen Ortschaften St. Georgen und Büschendorf (Bischofsdorf) bis zu den Berggipfeln. Ab 1007 gehörte dieser Besitz dem Bistum Bamberg.
Werden der Stadt:
St. Georgen war das so genannte Alt-Rottenmann. Die Stadt mit ihren Stadtmauern wurde um 1200 errichtet. Stadtrecht 1279.
Kirche St. Georgen:
Sie ist nachweislich die älteste Kirche von Rottenmann. Im romanischen Stil errichtet 1042 geweiht. Neuerliche Weihen 1313, 1414 und 1513, teils nach Zerstörungen durch Türken (und Tataren). Bau heute gotisch.
Stadtpfarrkirche St. Nikolaus:
Im romanischen Stil 1. Hälfte 13. Jh. als kleine Kirche errichtet. 1439 bis 1513 Neubau der großen gotischen Kirche. Zur Barockzeit Um- und Einbauten. An den Seitenaltären drei Altarblätter des Kremser Schmidt, Hochaltarbild des Grazer Malers Philipp Carl Laubmann (1760). Chrismann-Orgel.
Michaelskapelle:
Friedhofskapelle im gotischen Stil neben der Stadtpfarrkirche für den dortigen Kirchfriedhof (etwa 1240 bis 1790). Im nun zugemauerten Untergeschoss Karner für die Gebeine der Verstorbenen. Weihe 1432, Profanierung Anfang 19. Jh., Resakralisierung 1973.
Bürgerspitalskirche Maria am Rain:
1341 als Kapelle mit kleinem Bürgerspital errichtet., 1446-1451 Neubau der Kirche im gotischen Stil und eines größeren Bürgerspitals. Das Bürgerspital war kein Krankenhaus, sondern ein Armenpfründenhaus.
Augustiner Chorherren:
Ab 1455 in Rottenmann. Ihr Kloster war zuerst bei der Bürgerspitalskirche, ab 1480 bei St. Nikolaus. 1785 wurde das Stift Rottenmann durch Kaiser Joseph II. aufgehoben.
Spätgotische Schnitzwerke:
Dies sind in Oppenberg der Krippenschrein, in der Stadtpfarrkirche der Betstuhl und in St. Georgen der Hochaltar, ein Flügelaltar.
Kirchturm St. Nikolaus:
Er ist mit 87,8 Metern der Zweithöchste der Steiermark, überragt nur von Herz Jesu in Graz mit 109,6 Metern. Der Dritthöchste ist der gotische Mittelturm der Mariazeller Basilika mit etwa 70 Metern.
Erste Turmuhr der Steiermark?
1398 spendete Pfarrer Lienhard für den damals niederen Turm der romanischen Nikolauskirche eine Turmuhr, vermutlich die Erste der Steiermark.
Chrismann-Orgel:
Franz Xaver Chrismann war der bedeutendste Orgelbauer des 18. Jh. in Österreich. Er baute u. a. die beiden heute Bruckner-Orgel genannten Werke in der Stiftskirche St. Florian, O.Ö., und im Alten Dom zu Linz. Beim Bau der Orgel in unserer Nikolauskirche ist er am 20. Mai 1795 im Rottenmanner Pfarrhof an Faulfieber gestorben.
Pfarrer:
Erster urkundlich erwähnter Pfarrer war 1323 Heinrich de Winterthur, der 1333 Bischof von Lavant (Sitz in St. Andrä bei Wolfsberg) wurde.
Im Jahre 1855 wurde die Stadtpfarre zum Dekanat erhoben. Diesem Dekanat gehörten die Pfarren Rottenmann, Selzthal, Liezen, Oppenberg, Lassing, Trieben, Gaishorn und Wald an. Der erste Dechant war Pfarrer Johann Szeker. Im Zuge der Neuordnung der Dekanate wurde 1973 unter dem Dechant Prof. Wilhelm Fleiter das Dekanat Rottenmann aufgehoben und dem Dekanat Admont eingegliedert.
Von 1975 bis 2008 wurde unsere Pfarre von Pfarrer Msgr. Johann Geier betreut und geleitet. Ihm folgte als Pfarrer Mag. Johann Huber nach. Zur Zeit gibt es in unserer Pfarre 3.500 Katholiken.
Hier können Sie zahlreiche Details über die Geschichte der Pfarre Rottenmann
in einem ausführlichen, nach wissenschaftlichen Kriterien erstellten
Nachschlagewerk nachlesen, ebenso über den Kirchturm.
Autor: Dir. Ernst Hausner